Blattkrankheiten-Infektionsgefahr Wintergerste
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Befallsdaten Kärnten vom 14.12.2019
Informationen vom
15.05.2019
In Gunstlagen hat die Wintergerste die Grannen geschoben bzw. ist sie in vielen Lagen kurz davor. Aus diesem Grund hat ein geplanter Fungizideinsatz zu erfolgen. Netzflecken und Ramularia sind sicher die Hauptfaktoren von Ertragseinbußen bei der Gerste. Speziell nach Niederschlägen bzw. taureichen Nächten kann sich bei intensiver Sonneneinstrahlung Ramularia stärker ausbreiten. Ramularia kann erst voll erfasst werden, wenn die ersten Grannen spitzen. Eine Behandlung sollte zwischen Fahnenblatt-Stadium und Beginn des Ährenschiebens, bzw. kurz vor Infektionsbeginn erfolgen. Sind bereits Krankheitssymptome ersichtlich kann kaum mehr entgegengesteuert werden. Hinsichtlich Präparatsauswahl ist darauf zu achten, dass es sich um Produkte mit dem Wirkstoff Chlorthalonil handelt, um Schutz gegen Ramularia bewirken zu können. In Elatus Era Opti, Seguris Opti, Divexo und Welldone Pack ist Chlorthalonil bereits enthalten. Balear 720 SC ist als Soloprodukt und Mischungspartner erhältlich. Auch das Bravo 500 ist als Chlothalonilprodukt erhältlich. Alternil, welches ebenfalls den Wirkstoff Chlorthalonil enthält wird in den Packs Ascra Plus, Proline Plus und Variano Gerstenpack als Mischungspartner angeboten. Für die unterschiedlichen Produkte müssen die jeweiligen Zulassungsauflagen beachtet werden, da einige nicht mehrere Jahre hintereinander auf derselben Fläche ausgebracht werden dürfen.
Befallsdaten Oberösterreich vom 14.12.2019
Informationen vom
02.05.2019
Nach den Niederschlägen und wieder intensiverer Sonneneinstrahlung ist aus langjähriger Erfahrung mit Ramularia Sprenkelkrankheit zu rechnen. Der optimale Behandlungstermin ist ab Beginn Grannenschieben (ES 51) bis in die freistehende Ähre (ES 55/59) gegeben. Auf die Zulassung der einzelnen chlorthalonilhältigen Produkte ist zu achten. Die Beimengung eines Wachstumsreglers ist nur bis Beginn Grannenspitzen (ES 49/51) möglich. Der Krankheitsdruck ist weiterhin gering, vereinzelt findet man in dichten Beständen Mehltau, dieser befindet sich auch im unteren Blattbereich und wird dort an den dunklen, runden Flecken auf aufgehellten Blättern erkennbar. Im Unterschied dazu sind Netz-flecken eher länglich mit gitterartiger Struktur – treten runde braune Punkte im oberen Blattbe-reich auf grünen Blättern auf, so können dies Spot-Typ-Formen der Netzflecken sein. Verein-zelt findet man auch winzig kleine orangefarbene Pusteln des Zwergrostes. Die Bekämpfungsschwelle bei aktuellem Mehltaubefall mit weißen Pusteln besteht bei 50 % Befall auf den obersten Blättern (bis ES 37 auf F-4 oder F-3, ab ES 39 auf F-3 oder F-2). Bei Netzflecken ist die Grenze: 20 % Befall auf den obersten Blättern (bis ES 37 auf F-4 oder F-3, ab ES 39 auf F-3 oder F-2). Ändern sich die Witterungsbedingungen nicht gravierend, so könnte der Fungizideinsatz nach dem Durchzug der Kaltfront noch bis zur freistehenden Ähre (Zulassung beachten) hinausgezögert werden. Ist noch ein Wachs-tumsreglereinsatz oder eine Korrektur mit Herbiziden notwendig, so können beide Maßnahmen nicht kombiniert werden. Ab mind. 4 cm Ährenlänge soll zuerst der Herbizideinsatz erfolgen, hier könnte bei Bedarf ein Fungizid mit ausgebracht werden. Der Wachstumsreglereinsatz soll bis Grannenspitzen abgeschlossen sein. Da Ramularia-Sprenkelkrankheit wahrscheinlich auch heuer die dominierende Krankheit sein wird, muss ein chlorthalonilhältiger Partner (Balear 720 SC/Alternil, Amistar Opti, Bravo 500, Bravo Premium, Timpani, Divexo) in der Mischung sein. Die Grannen sollen benetzt werden, auf die Zulassung ist zu achten. Mögliche Kombinationen sind 1,0-1,2 l/ha Ascra Xpro + 1,0 l/ha Alternil, 0,8-1 l/ha Elatus Era + 1,2-1,5 l/ha Amistar Opti oder 1,2 l/ha Bravo 500, 1,5 l/ha Divexo + 1 l/ha Osiris, 1 l/ha Variano Xpro oder 1,25 l/ha Input Xpro plus jeweils 1 l/ha Alternil). Fertige Kombipackungen sind zB der Seguris Opti Pack (1,0 l/ha Seguris + 1,5 l/ha Zakeo Opti) oder der kostengünstige Welldone-Pack (2,0 l/ha Timpani + 0,6 l/ha Tazer 250 SC), letzterer hat jedoch auf Grund seiner Wirkstoffzusammensetzung eine relativ geringe heilende Wirkung - bei trockenen Bedingungen ist jedoch eine gute Wirkung zu erwarten, wie die letzten Jahre bewiesen haben. Eine Teilung der Mischungen (coarboxamid-hältiger Partner im Fahnenblatt), chlorthalonilhältiger Partner in das Grannenschieben wird nur bei starkem Befallsdruck mit Netzflecken oder Mehltau empfohlen. Hier ist eine starke Variante mit der Vorlage von 0,8 l/ha Fandango gefolgt von zB 1,0 l/ha Ascra Xpro + 1,0 l/ha Alternil. Leider wurde Ende März die Zulassung des Wirkstoffes Chlorthalonil in der EU nicht verlän-gert. Wie lange die Produkte abverkauft und noch angewendet werden dürfen, steht noch nicht fest – für die heurige Saison stehen sie noch zur Verfügung.
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